1. OP Termin

Der 08.03.2007 ist nun da. Bin schon früh wach. Lasse es ganz langsam angehen. Soll um 11:20 Uhr in der Klinik sein.
Also erstmal Duschen, Katze füttern, und gemütlich frühstücken.
Dann Taxi bestellt. Das Telefon klingelt auch noch mal. Man will mir noch mal alles Gute für die OP wünschen. Ich schreib auch noch ne letzte Mail an Freunde und freu mich über SMS von allen möglichen Leuten die mit mir fühlen.
Um kurz vor 11 ist das Taxi da, auf geht’s. Ist schon ein merkwürdiges Gefühl.
Im Pius angekommen erstmal zur Patientenaufnahme. Werde dort sehr freundlich empfangen. Erste Formalitäten werden erledigt. Dann soll ich auf Station 1A. Der Weg dorthin ist recht einfach zu finden. Treppe hoch und schon da. Das Schwesternzimmer ist auch gleich gefunden.
Man zeigt mir mein Zimmer – Klasse, 2 Bettzimmer! Ein Pfleger kümmert sich dort grad um eine weitere Patientin die auch eben erst angekommen ist. Kurz abgecheckt, etwa mein Alter. Prima. Und bei ihr auch die selbe Diagnose, dass verbindet.
Dann hier weitere Fragen. Allergien, Größe, Gewicht, Lebensumstände und was man die nächsten Tage essen möchte. Bin ich froh dass ich am Freitag im OP bin, da gibt’s nämlich Zwiebelsuppe. Und ich vertrage doch keine Zwiebeln...
Dann kommt der Assistenzarzt und nimmt mich schon mal mit. Blutabnehmen, kurzes Gespräch über die Operation. Hauptsächlich redet er über die Stimmbandnerven. Die gewünschten Blutwerte, die ich noch extra hab machen lassen, Interessieren hier anscheinend auch nicht. Dieser Mensch ist mir vom ersten Augenblick an unsympathisch. Meine Fragen werden ziemlich unwirsch beantwortet.
Egal, wieder zurück aufs Zimmer. Dann gibt’s auch schon Mittagessen. Irgendwie schmeckt mir das ganze nicht. Das Hacksteak hat so ne merkwürdige Gewürzmischung – bäh!
Sei es drum, erstmal gemütlich machen. Dann kommt ein Pfleger und will uns zum EKG in den dritten Stock bringen. Wir fahren mit dem Fahrstuhl. Vom 1. Stock erstmal in den Keller und dann wieder nach oben, ne kleine Rundreise im Lift... Beim EKG brauchten wir nicht lange warten, das ging ganz fix. „Nupsis“ auf die Brust, kurz gemessen – fertig!
Schon waren wir wieder auf unserem Zimmer und bekamen Kaffee serviert. Was ein Service.
Dann ging es zum Anästhesiearzt. Hier war Geduld angesagt, morgen scheint „Großkampftag“ im OP zu sein. Auch das hab ich überlebt. Alles abgeklärt und alle noch so unsinnige Fragen gestellt. Eine super nette Ärztin. Ich hoffe dass sie mich morgen in Tiefschlaf versetzt. Sie hat mein uneingeschränktes Vertrauen.
Sie will noch überlegen ob bei mir eine Röntgenaufnahme nötig ist, aber erstmal geht’s zurück auf Station.
Ich mach es mir wieder gemütlich und warte. Dann kommt der Assistenzarzt. Ich dachte, ich soll zum röntgen, aber...
Er sagt mir ich könne wieder gehen, ein Notfall, ich werde nicht operiert.
Jetzt ist mir der Mann noch unsympathischer. Er verlangt nach meiner Telefonnummer damit man mich anrufen könne wenn sie Zeit für mich hätten. Irgendwie geht der gar nicht auf mich ein. Hab das Gefühl, der will mich loswerden. Auf meine Frage nach einem neuen Termin sagt er nur: wenn ich ihnen den geben könnte, bräuchte ich ihre Telefonnummer nicht!
Also packe ich meine Klamotten zusammen und verlasse ziemlich angesäuert die Station.
Auf dem Weg nach draußen guck ich noch in der Cafeteria vorbei. Dort befindet sich meine Zimmergenossin. Ich will ihr zumindest kurz sagen was passiert ist.
Dann nach Hause, allen Bescheid geben das ich wieder da bin. Zuhause fällt mir dann die Decke auf den Kopf. Ich betäube meinen Zustand mit Alkohol...
Am nächsten Morgen rufe ich dann umgehend im Pius an. Man gibt mir sofort einen neuen Termin.
Der 19.03. soll es jetzt sein. Um 7:30 Uhr soll ich mich auf der, mir schon bekannten, Station melden. Hoffentlich wird meine OP möglichst früh eingeplant...
Und sollte unerwartet früher was machbar sein, dann rufen die mich an (aber diese Hoffnung erfüllt sich nicht).