Jede Menge Ärzte

Jede Menge Ärzte
Dann der Termin beim Endokrinologen.Größe, Gewicht und Blutdruck messen – Sche***, schon wieder zugenommen...
Der Arzt hat dann eine Ultraschalluntersuchung gemacht. Da stand dann auch für ihn fest dass ich operiert werden muss. Er meinte, es wäre wohl eine Überfunktion. Außerdem befindet sich eine große Menge an Flüssigkeit in der Schilddrüse. Es wurde auch die Vermutung geäußert dass ich die Probleme schon seit über 20 Jahren haben muss – dass kann ich ja nun gar nicht glauben, mir ging es doch immer gut. Oder vielleicht doch nicht?
Und der Mann scheint mir nicht zu glauben dass mein Hals innerhalb von wenigen Monaten diese Dimensionen angenommen hat...
Mir wurde dann Blut abgenommen und ich bekam eine Überweisung zur OP Planung im Pius Hospital in Oldenburg. Ich sollte aber noch den Arztbrief abwarten und dann erst einen Termin machen. Ok, kann ja nicht sooo lange dauern. Denkste, 15 Tage haben die mich warten lassen... Dann kam endlich dieser Brief. Den ersten Satz hab ich sofort verstanden, ich hab also Übergewicht – ist ganz was neues, das schlepp ich ja auch erst seit Jahren mit mir rum...
Die Werte fast alle im Normbereich, hmm, also doch nicht so schlimm?? Der nächste Satz zerschlägt meine Hoffnung. Zur OP wird dringend geraten.
Also setzte ich mich widerwillig ans Telefon und lasse mir einen Termin zur OP Planung geben. Dieser ist am 20.02.2007. So ein Mist, wieder 2 Wochen warten...
Diese Wartezeit zwischen den Terminen ist für mich das schlimmste.
Inzwischen beginne ich mich mal etwas Intensiver mit dem Thema Schilddrüse auseinanderzusetzen.
Da ich von den Ärzten, für meine Bedürfnisse, nur unzureichende Informationen bekomme, ziehe mir Informationen aus dem Internet. Versuche mich schlau zu machen, ich bin halt jemand der alles ganz genau wissen möchte. Dann klicke mich durch unendlich viele Seiten. Das macht mich nach einiger Zeit nur noch wuschiger, kann die Informationen kaum noch verarbeiten. Gutartig, Bösartig, kalte Knoten, heiße Knoten, Radiojodtherapie, Szintigramm, Feinnadelpunktion, TSH, ft3, ft4, Anti TPO. Ich verstehe kaum was ich lese. Worum geht es hier eigentlich, was kommt da bloß alles auf mich zu...??
Wenn ich mir die Symptome mal so angucke... deutet eigentlich alles eher auf eine Unterfunktion hin, aber man sagte mir doch Überfunktion. Oh man, was denn nun? Jedenfalls macht sich bei mir auch immer mehr Panik breit. Es kann ja auch was schlimmeres sein als eine einfache Fehlfunktion. Diesen Gedanken bekomme ich einfach nicht aus meinem Kopf.
Klar, die Wahrscheinlichkeit von Schilddrüsenkrebs liegt nur bei etwa 5%, aber es reicht für viele schlaflose Nächte.
Jedenfalls kommt der 20.02. immer näher. Inzwischen hab ich auch seit einigen Wochen verstärkt Probleme beim Schlucken und ein ständiges drücken im Hals. Ich habe das Gefühl dass meine Schilddrüse unaufhörlich weiter wächst.
Also auf zum Pius. Parkplatz gesucht, für 2 Stunden bezahlt (na, hatte gedacht das reicht), nach fast 3 Stunden klebte, Gott sei Dank, kein Knöllchen an der Windschutzscheibe!
Im Krankenhaus, natürlich, erst einmal warten... (wie ich das hasse)
Dann ein sehr netter Arzt. Ein Blick und der wusste sofort das meine Schilddrüse spinnt (woher bloß...??) Na egal, ein „Halbgott“ eben. Grins.
Allein mit den Blutwerten meines Endokrinologen konnte er natürlich nicht viel anfangen. Also auf in die Nuklearmedizin des Hauses. Der Arzt sagte schon dass es 1,5 Stunden dauern könnte – Recht hatte er, leider...
Überweisungsschein für die NUK in die Hand bekommen, die Treppen wieder runter, angemeldet und erstmal wieder warten. Die wildesten Gedanken kreisen durch meinen Kopf während ich auf dem Flur sitze und darauf warte aufgerufen zu werden.
Dann eine Ultraschalluntersuchung. Die Ärztin stutzt, geht raus und holt einen Kollegen dazu. Die waren doch sehr „erschüttert“ über die erheblichen Einblutungen (vermutlich Blut) in die Schilddrüse. Na gut, das erklärt, meiner Meinung nach, zumindest die extreme Größe und das schnelle Wachstum der Schilddrüse. Anscheinend ist das aber nicht so schlimm, auf dem Bericht für die Chirurgie wird das nämlich nicht erwähnt.
Dann noch ein Szintigramm. Radioaktives Zeug in den Arm gespritzt und das muss dann auch erst einmal 20 min. wirken.
Dann 6 min. geröntgt und wieder warten bis die Ergebnisse ausgewertet sind.
Fakt – kalte Knoten links und rechts, d.h. die Schilddrüse bildet also keine Hormone; dahinter kann sich Krebs verbergen. Auf dem Röntgenbild kann man kaum Aktivität feststellen, wahrscheinlich musste nach dem Ausdruck die blaue Farbe im Drucker gewechselt werden.
Die Ärztin sieht, im anschließenden Gespräch, irgendwie ernst und betroffen aus, erwähnt auch die Möglichkeit der Bösartigkeit.
Ich bin den Tränen nahe. Die ganze Zeit habe ich mir eingeredet dass es keine Veranlassung gibt an eine Bösartigkeit zu glauben. Aber jetzt setzt sich dieser Gedanke wieder in meinem Kopf fest…
Na super, also wieder hoch in die Chirurgie und ein abschließendes Gespräch mit dem Chefarzt. Es wird zur Eile aufgerufen, der nächstmögliche OP Termin soll meiner sein.
Alle bei mir noch offenen Fragen klärt er in einem Satz, ohne das ich was gefragt habe (ich glaub der macht das öfter...)
Die Angst vor bösartigen Knoten kann mir der Arzt allerdings auch nicht nehmen. Endgültige Gewissheit gibt’s halt erst wenn die Knoten unter dem Mikroskop „zerlegt“ wurden.
Der Arzt meint dass die Ergebnisse am Tag nach dem Eingriff da sein müssten. Hoffentlich ist denen das Wochenende nicht heilig, mein OP Termin ist nämlich an einem Freitag.
Dann den Termin gemacht. Am 08.03. soll es losgehen. Ich darf mir aussuchen ob ich nach dem ersten Tag wieder nach Hause gehen oder bleiben wollte. Ich entscheide mich fürs bleiben (dann kann ich wenigstens nicht verschlafen). Und am 09.03. soll dann die OP sein.
Auch soll ich noch mal zum Hausarzt, von dem gibt’s dann die Einweisung ins Krankenhaus zur Stationären Aufnahme – was ist das bloß für ein Bürokratieirrsinn... Blutwerte soll ich bei dem auch noch machen lassen, steht auf dem Merkzettel des Krankenhauses – hätten die in der Klinik ja auch gleich machen können, hatte die Nadel ja eh schon im Arm... (somit hab ich jetzt rechts und links schöne blaue Flecke)
Lasse mir also einen Termin beim Hausarzt geben und mache mich am nächsten Morgen gleich auf den Weg. 8:15 Uhr und nüchtern. 10 Stunden vorher nix essen, trinken und rauchen – na vielen Dank... Die Ergebnisse bekomme ich Anfang nächster Woche.
Ok, auch die paar Tage gehen rum, auf zum Arzt, Werte abholen.
Ich hatte drum gebeten auch mal meine Rheumawerte zu bestimmen. Mir taten wieder die Gelenke so weh. Dieses hat sich, Gott sei Dank, nicht bestätigt.
Inzwischen weiß ich dass auch dieses mit der Schilddrüse zusammenhängen kann.
Auch die Schilddrüsenwerte sind ähnlich wie bei der letzten Untersuchung. Einige haben sich zwar etwas verändert, allerdings kann ich nicht einschätzen ob ich mir darüber sorgen machen sollte. So genau kenne ich mit damit nun auch nicht aus.
Mein Hausarzt meint noch zu mir ich solle keine Angst haben, von außen sieht alles Gutartig aus! Häää? Von außen? Was sind denn das für neuartige Diagnosemethoden? Also, damit kann der mich nun gar nicht beruhigen!